Kosmetik- und Pflegeprodukte sollen sich nicht nur gut auf der Haut anfühlen und einfach anwenden lassen, sondern auch möglichst gut riechen. Um ihnen einen angenehmen Duft zu verleihen, setzen Hersteller verschiedene natürliche und synthetisch hergestellte Duftstoffe ein. Einer dieser Duftstoffe ist Citral. Er verleiht Kosmetika einen fruchtigen, an frische Zitronen erinnernden Geruch. Für Allergiker kann Citral bedenklich sein.

Was ist Citral?

Bei Citral handelt es sich um ein nach Zitrone riechendes Gemisch aus den Stoffen Geranial und Neral. Der Duftstoff kommt natürlicherweise in zahlreichen ätherischen Ölen vor, zum Beispiel in Zitronenöl, Lemongrasöl und Basilikumöl. Darüber hinaus ist Citral Bestandteil von Alarm-Pheromonen, die etwa Insekten zur Abschreckung von Fressfeinden einsetzen. Citral kann zudem synthetisch hergestellt werden. Zu den chemischen Eigenschaften von Citral gehören ein Siedepunkt von 228 °C sowie die Tatsache, dass es in Wasser kaum löslich ist.

Wo und warum wird Citral verwendet?

Natürliches wie auch synthetisch hergestelltes Citral kommt unter anderem in der Kosmetikindustrie zum Einsatz. Es verleiht Pflegeprodukten wie Körpercremes, Duschgels und Make-up sowie Deos und Parfüm einen fruchtigen Geruch. Auch in der Lebensmittelindustrie findet Citral Verwendung, etwa bei der Herstellung von Likören.

Bei der Kosmetikherstellung werden zudem Kondensationsprodukte von Citral genutzt. Kondensiert der Duftstoff mit Aceton unter alkalischen Bedingungen, entsteht Pseudojonon, das sich unter Hitzeeinwirkung in Jonon überführen lässt, einen Stoff mit Veilchenduft. Jonon wird Parfüm zugesetzt, spielt aber auch eine wichtige Rolle bei der technischen Synthese von Vitamin A (Retinol), das in vielen Anti-Aging-Produkten enthalten ist.

Warum oder für wen ist Citral bedenklich?

Citral gehört zu den Duftstoffen, die Allergien auslösen können. Wie das Umweltbundesamt erklärt, kann Citral über die Atmung in den Körper gelangen und verteilt sich über die Blutbahn durch den gesamten Organismus. Dem Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB) zufolge handelt es sich bei Citral im ein potentes Allergen, das bei Kontakt zu Reaktionen wie Juckreiz, Bläschen und Schwellungen führen kann. Seit dem Jahr 2005 gehört Citral zu den 26 Duftstoffen, die gemäß einer EU-Richtlinie auf Produkten deklariert werden müssen, sobald eine bestimmte Menge überschritten wird. Auf diese Weise sollen Duftstoffallergiker geschützt werden.

Citral kann nicht nur für Kontaktallergiker gefährlich werden. Laut Codecheck sollten auch Babys, Kinder und Schwangere den Duftstoff möglichst meiden.

So kannst du dich vor Citral schützen

Wer nicht mit Citral in Kontakt kommen möchte, sollten beim Einkauf von Kosmetikprodukten die Deklaration genau durchlesen. Auch unabhängige Testberichte stellen für gewöhnlich heraus, welche Kosmetikprodukte Allergene enthalten. Informationen über potenziell bedenkliche Inhaltsstoffe bekommst du auch weiterhin in der Codecheck-App. Mit dem Smartphone lässt sich der Strichcode der Produkte scannen, woraufhin die App einen Überblick über enthaltene Allergene und andere bedenkliche Stoffe bietet. Willst du komplett auf Duftstoffe verzichten, kannst du dich am DAAB-Label orientieren. Diese Auszeichnung erhalten Kosmetikprodukte, die frei von Duftstoffen sowie allergieauslösenden Farb- und Konservierungsstoffen sind.

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